Indische Gewürze
Kaum ein anderes Lebensmittel hat den Lauf der Geschichte derart stark beeinflusst wie die Gewürze und der hiermit verbundene Handel. Neben Gold, Edelsteinen und Seide zählen Gewürze zu den ältesten Handelsgütern der Welt. Sie waren Auslöser für viele kriegerische Auseinandersetzungen. Teilweise stieg der Preis für Gewürze ins Unermessliche, so dass sie selbst in Gold aufgewogen wurden. Araber, Venezianer, Portugiesen aber auch deutsche Kaufleute zogen aus dem Gewürzhandel ihren Profit und wurden auf Grund der starken Nachfrage steinreich. Zu Zeiten Alexanders des Großen hatten die Araber den Phöniziern das Gewürzmonopol abgenommen und transportierten Pfeffer und Zimt zu ihren Umschlagplätzen. Die Wirkung der Gewürze als Heilmittel ist bereits aus den Aufzeichnungen des Arztes Hippokrates (460-377 vor Christus) bekannt, in dessen Heilpflanzensortiment eine Vielzahl von Gewürzen mit heilender Wirkung benannt wurden. Um die Zeitenwende brachen auch die Römer auf, um die alten Herkunftsländer der Gewürze zu bereisen. Ihre Flotten segelten durch das Rote Meer nach Indien oder Südafrika, um reich beladen mit Waren nach Ägypten zurückzukehren, von wo aus die weitere Verteilung auf die römischen Provinzen vorgenommen wurde. Als Vasco da Gama in Jahr 1499 mit beladenen Schiffen aus Indien heimkehrte, brach das vorherige venezianische Gewürzmonopol zusammen und Portugal übernahm für ein gutes Jahrhundert die Vormachtsstellung als Hauptumschlagplatz für Gewürze. Die Kämpfe und Kriege rund um die Kolonien und den Gewürzhandel datieren bis zum Ende des zweiten Weltkrieges. Erst mit dem Ende der Kolonialzeit war die große Zeit der Gewürzmonopole endgültig vorbei.